Wir unterscheiden in Deutschland zwei Verhaltensstandards: Etikette und Business-Etikette, bzw. Protokoll. Während die Etikette das Benehmen bei privat-gesellschaftlichen Anlässen erklärt, regelt die Business-Etikette sämtliche formell-geschäftlichen Situationen.

Befinden wir uns in einem Etikette-Anlass, so unterscheiden wir zwischen Damen und Herren, Älteren und Jüngeren, wobei die Dame und die Älteren „hofiert“ werden, will heißen, man sieht sie als ranghöher an. Aus dieser Position heraus dürfen Damen und Ältere selbst entscheiden, ob sie aufstehen wollen oder nicht. Der Status des „Älteren“ ergibt sich aus mindestens 1 Generation Altersunterschied.

Im Geschäftsleben haben wir die geschlechtliche Unterscheidung in der Rangfolge nicht. Allerdings würde ich als Frau schon allein aus dem Grund aufstehen, weil ich meinem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen möchte.

Nomen est Omen, Doggybag bezeichnet eine Tüte, in der Gäste nach dem Essen verbliebene Reste mit nach Hause nehmen. Offiziell heißt es natürlich „für den Hund“, daher auch der Name. De facto sind die Reste jedoch meist für die Gäste selbst oder für Daheimgebliebene.

Gegen die Etikette verstößt das nicht. Im Gegenteil, gerade in unserer globalisierten Wegwerfgesellschaft kann man es auch als ein Zeichen von Respekt sehen gegenüber Menschen, die es sich nicht leisten können, in Restaurants zu speisen oder frisch zubereitetes Essen einfach wegzuwerfen.

Meine Erfahrung ist, dass in Restaurants mit aufmerksamem Servicepersonal der Kellner dem Gast von sich aus anbietet, das übrig gebliebene Essen einzupacken. Allerdings sollte man es nicht übertreiben, ein Kartöffelchen oder ein Blatt Salat lohnen sicher den Verpackungsaufwand nicht.

Der Gipfel des verantwortungsbewussten Umgangs mit Nahrungsmitteln wäre auf Seiten des Wirtes und/oder des Gastes, sich geschmackvolle und wiederverwendbare Behälter zur Mitnahme der Speisen anzuschaffen.

Nein! Nicht wenn …

… Sie bei Kaltgetränken vermeiden möchten, dass sich der Inhalt erwärmt und Sie so um den Genuss eines gut gekühlten Weißweins kommen.

… Sie anstoßen möchten und dabei auf ein melodisches Klingen der Kelche Wert legen.

… Ihr Glas während der gesamten Veranstaltung sauber und gepflegt aussehen soll, denn selbst die saubersten Hände hinterlassen Spuren am Glas, die für jeden anderen Gast sichtbar sind und unter Umstanden unappetitlich wirken.

… Sie, abgesehen vom praktischen Nutzen, eine gewisse Eleganz beim Halten des Glases anstreben, denn das erreichen Sie nur, wenn Sie das Glas filigran am Stiel halten, anstatt den Kelche zu umfassen.

Obacht: Wenn Sie ein Glas mit Stiel halten, spreizen Sie NIE den kleinen Finger ab. Denn das ist lediglich ein körpersprachliches Zeichen Ihrer Angespanntheit, bzw. Unsicherheit bezüglich Ihrer Wirkung in diesem gesellschaftlichen Rahmen. Bitte halten Sie es aber auch nicht am Fuß, es sei denn Sie sind ein echter Weinprofi, der gerade den Wein verkostet.